Follower

Sonntag, 31. Januar 2016

2011 46. Lebensjahr PSA: 1,28ng/ml, Prostatavolumen 28ml

Das Untersuchungsergebnis aus dem Jahr 2010 beschäftigt mich. Was bedeutet dies für mich und meine Zukunft. Ich suche Antworten im Internet und kann doch nicht alles für mich persönlich zuordnen. Fragen bleiben!

September 2011:

Wieder einen Termin bei Dr. Z. ausgemacht. Mit einer Vorahnung auf das was mich erwartet komme ich an einem schönen Septembermorgen in die Praxis von Dr. Z.. Die freundliche Empfangsdame drückt mir sofort einen Zettel in die Hand und meint "hier unterschreiben" sonst gibts keine Untersuchung. Es war die Einwilligung zur urologischen Komplettvorsorge die als individuelle Gesundheitsleistung privat abgerechnet werden. Ich erwiderte doch gerne vorher mit dem Arzt sprechen zu wollen, da ich eigentlich diesmal nicht das volle Programm über mich ergehen lassen wollte. Barsch meinte die Dame "unterschreiben, ansonsten könnte ich mir ja bei meinem Hausarzt die Untersuchung machen lassen".

Ich unterschrieb und bekam daraufhin gleich den Becher in die Hand gedückt mit dem Fingerzeig zur Toilette. "Ich weiß, nicht randvoll machen". Die Anmerkung konnte ich mir nicht verkneifen als ich in der Toilette verschwand. Mist, da waren auch noch beide Kabinen besetzt, also war warten angesagt. Aus beiden Kabinen kamen jeweils Männer weit über 70 mit fast randvoll gefüllten Urinbecher. Ich verschwand in der Kabine und da war es wieder mein Problem. Vor lauter Aufregung kam nicht einmal ein winziger Tropfen. Verdammte Sch... dachte ich und nahm den leeren Becher wieder mit zum Empfang. "Na dann halt nächstes Mal" schmunzelte die Empfangsdame und bat mich doch gleich in Ultraschallzimmer zu gehen.

Dort angekommen wartete schon eine Arzthelferin die mir gleich das Blut abnahm für die PSA Wert Bestimmung. Als sie fertig war meinte sie bestimmend ich möge mich doch gleich unten frei machen, der Arzt käme gleich. Dieser Aufforderung kam ich nicht nach. Ich hatte keine Lust mit entblößten Unterleib auf einer Liege liegend auf einen Arzt zu warten der sich gleich blicken lassen wollte. Als hätte die Arzthelferin es geahnt kam sie auch prompt noch einmal in das Ultraschallzimmer um ja zu kontrollieren ob da unten alles frei sei. Ich erklärte der Dame, dass ich hier nicht frieren wollte und lieber warte bis der Arzt käme.

Dr. Z. kam dann nach 10 Minunten und war doch ziemlich ungehalten warum ich noch so dasitzen täte. Ultraschall könne er ja schließlich nicht durch die Hose machen. Eigentlich wollte ich die Ergebnisse von vorigem Jahr mit ihm noch einmal besprechen und das weitere Vorgehen abstimmen. "Ich habe nicht die Zeit mit ihnen Stundelang Gespräche zu führen, ich werde für die Untersuchungen bezahlt" meinte Dr.Z. barsch. Was dann folgte war die Abfolge von 2010. Abtasten Penis, Hoden, Ultraschall Hoden , Blase, Nieren, eine große "Hafenrundfahrt" und der rektale Ultraschall meiner Prostata. Bei all den Untersuchungen kam kein Kommentar von Dr. Z..

Ich durfte mich wieder anziehen und Dr. Z. in sein Besprechungzimmer folgen. Es wäre alles in Ordnung, meine Prostata wäre leicht gewachsen und hat jetzt ein Volumen von 28ml erreicht. Solange ich keine Beschwerden hätte könnte er da auch nix machen. Dann kam er noch auf meine Vorhaut zu sprechen, die doch zu lang wäre und mit dem Alter würde die Haut ja spröde werden und dann wäre ja Tür und Tor für Warzen und Entzündungen offen, ich sollte mal über eine Beschneidung nachdenken die er ja Ambulant durchführen könnte. Achja und vielleicht hätte ich ja mal über eine Vasektomie nachgedacht, in meinem Alter wäre doch die Familienplanung bereits abgeschlossen und da könnte doch so eine Vasektomie in Verhütungfragen bares Geld sparen. Ich sollte mal mit meiner Frau darüber sprechen.

Ich war  einfach nur perplex, eigentlich wollte ich ja nur eine Krebsfrüherkennung durchführen. Nach Dr. Z. hätte ich mich in Kürze auf dessen OP Tisch befunden um fragwürdige, aber für Dr.Z. umsatzträchtige Operationen an mir vornehmen zu lassen.

Die Tage vergingen, Post kam mit der Rechnung von Dr. Z. und den Untersuchungsergebnissen.

PSA: 1,28 ng/ml
Volumen: 28ml
Diagnose: zunehmende benigne Prostatahyperplasie

Es war mein letzter Besuch bei Dr. Z....

to be continued

2010 mein 45. Lebensjahr, PSA 1,2ng/ml, Prostatavolumen 26ml

Durch den Prostatakrebs meines Vaters, der mit 60 Jahren daran erkrankte und dem die Prostata mit all den Nebenwirkungen entfernt wurde (radikale Prostataektomie) entschließe ich mich einen Termin bei einem Urologen auszumachen. Gesagt, getan hatte ich einen Termin bei Dr. Z innerhalb von 3 Wochen erhalten.

Im September 2010 war es dann soweit, mit zittrigen Knien betrat ich also die Praxis von Dr. Z. Am Empfang fragte die Dame nach meinem Begehren und ich antworte leise Prostatavorsorge. Ähnlich wie in dem Werbespot mit den Kondomen im Supermarkt wiederholte die Empfangsdame laut und unmissverständlich für jeden in der Praxis zu hören, "aha zur Prostatakrebsfrüherkennung".  OK, ich hatte schon gelernt, Vorsorge gibt es nicht, Krebs kann man ja nicht akitv vorbeugen, man nennt das Ganze daher Früherkennung.

Nach feststellen der Personalien hatte mir die freundliche Dame ein Becherchen in die Hand gedrückt, zeigt mit dem Finger auf die WC Tür, "da hinein und bitte nicht randvoll machen".  Ich Verstand, die wollen Urin von mir. Also betrat ich das WC in dem zwei Kabinen nebeneinander waren und ging in die eine leere Kabine hinein. Hosen auf, die Männlichkeit in die Hand genommen und gewartet. Auf der anderen Seite der Kabine plätscherte es unüberhörbar in die Schüssel und ich stand. Es tat sich nichts, mein Klonachbar wechselte, es plätscherte wieder und ich stand immer noch. Es kam einfach nichts, ich war total verkrampft und konnte noch nicht mal ein winziges Tröpfchen in das Becherechen abgeben.

Ich gab auf und ging mit leerem Becher wieder zur freundlichen Damen an den Empfang und versuchte mit hochrotem Kopf mit einem Späßchen die Sache zu überspielen. "Leider das Gegenteil randvoll"... Die Dame zeigte Verständnis und bat mich im Wartezimmer Platz zu nehmen. Dort saß ich dann mitten unter lauter Männer, die alle schon das Rentenalter weit überschritten hatten. Ich hebte den Altersdurchschnitt also signifikant.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte die freundliche Dame meinen Namen aufgerufen, "Herr B. bitte in Zimmer 3".

In Zimmer 3 saß er nun, Dr. Z. Anfangs 60, graue Haare und bat mich doch vor ihm Platz zu nehmen. "Aha, sie sind also gekommen um eine Prostatafrüherkennung zu machen, warum haben sie sich dafür entschlossen?" wollte Dr. Z. wissen. Ich erzählte ihm von meinem Vater, dessen Leiden und berichtete ihm schon mal davon gehört zu haben, dass ein höheres Krebsrisiko bestehen würde wenn in der Familie Vater oder Bruder daran bereits erkrankte. Dr. Z. kruschelte eine Schautafel hervor auf dem die männlichen Geschlechtsorgane sich darauf befanden und erklärte mir die Zusammenhänge und die Funktion der Prostata.

Nach der kurzen Erklärung hielt er mir einen Zettel mit allerhand urologischen Untersuchungen vor die Augen und meinte, hier unterschreiben, kostet 115,00 Euro. Völlig überrumpelt unterschrieb ich den Zettel und willigte damit, ohne zu wissen was da auf mich zukam, den sogenannten IGEL, individuellen Gesundheitsleistungen, für Kassenpatentien zu. Danch folgten sehr persönliche Fragen zu Strahlverhalten beim Pinkeln, Anzahl nächtlicher Toilettengänge und dem Vorhandensein morgentlicher Erektionen.

Dr. Z. bat mich in einen Nebenraum und forderte mich auf, "unten freimachen und auf die Liege legen". Das war der Moment an dem mir das zweite mal  das Herz in die Hose rutschte. Zögerlich zog ich meine Schuhe und meine Hose aus und wollte mich auf die Liege legen. Dr. Z. schaute mich an, "Unterhose natürlich auch! Am Telefon und durch die Hose keine Diagnose!" Mir war jetzt schon kalt, ich zog meine Unterhose aus und schaute beschämt an mir herunter. 10cm Mannespracht war auf mickrige 3cm gesschrumpft, der Hodensack nicht mehr zu sehen. Ich wußte plötzlich von der Bedeutung des Spruches "den Schwanz einziehen". Ich legte mich nackt und bloß auf die Liege.

Zuerst nahm mir Dr. Z. Blut ab. "für den PSA Wert" meinte er. Danach nahm er meinen Penis in die HAnd, tastete von oben nach unten den Schaft ab, zog meine Vorhat zurück, spreitzte die Harnröhrenöffnung und begutachtete meine Eichel. Danch waren die Hoden an der Reihe, jeden für sich ließ er sie mehrfach durch seine Finger gleiten. Danch nahm er das Gleitmittel für den Ultraschallkopf und strich die kalte Masse auf meinen Hodensack, oberhalb des Penises und auf meinen kompletten Bauch. Mit dem Ultraschallknopf drückte er dann fest in meinen Hodensack und strich dann über jeden Hoden. "Glückwunsch" meinte Dr. Z. "Hodenvolumen über dem Durchschnitt" meinte Dr.Z. dem konnte ich nur ein "Aha" erwidern. Danach war ein Ultraschall der Blase über die Bauchdecke dran. Mehrfach drückte er den Ultraschallknopf in die Bauchdecke. Kommentarlos kam er dann zum Utraschall der Nieren. "Alles soweit o.k., nur eine kleine Zyste auf der Niere, kein Problem" murmelte Dr.Z.

Ich mußte mich auf die Seite drehen. Im drehen sah ich wie Dr. Z. einen Fingerling über einen Finger streifte und mit Gleitgel einschmierte. "Beine anziehen und locker bleiben, jetzt gehts zur Hafenrudfahrt" sagte Dr.Z. und lachte dabei. Ich wiederholte fragend "Hafenrundfahrt?". Noch ehe das Wort ausgesprochen war hatte ich den Finger von Dr. Z. in meinem Po. mehrmals drehte er seinen Finger in meinem Hintern hin und her, schob ihn dabei von oben nach unten und drückte dabei auf irgendetwas. "Wenns drückt ist es die Prostata" meinte Dr. Z. Nach knapp einer halben Minute war der Finger wieder draußen. "Locker liegenbleiben" meinte Dr. Z. und rammte mir dann den dicken Ultraschallkopf in meinen bis dahin jungfräulichen Hintern. Die Prozedur war unangenehm. Das Ding erschien mir einfach für meinen zierlichen Hintern zu dick. Er bewegte den Schallkopf ein Paar mal hin und her und murmelte etwas vor sich. Dann bat er mich auf den Monitor des Ultraschallgerätes zu schauen, ich hatte immer noch den Schallkopf im Hintern.

"Das ist Ihre Prostata, und zeigt auf ein graues kastanienförmiges Gebilde. Soweit alles in Ordnung, nur das Volumen ist für Ihr Alter zu hoch, 26ml, wenn Ihre Prostata weiter wächst steuern Sie im Alter auf ein Problem zu. Sie haben eine beginnende Prostatahyperplasie!"

Ich durfte das ganze klebrige Ultraschallzeugs abwischen, mich anziehen und wurde an Dr. Z. Schreibtisch gebeten. "Sie bekommen von mir einen Bericht per Post, darauf sind der  PSA Wert und die weiteren Ergebnisse zu entnehmen. Dort steht auch wann Sie wieder kommen sollten. Normalerweise wieder in einem Jahr."

Mein erster Kontakt zu einem Urologen ging zu Ende. Mit der Diagnose "beginnende Prostatahyperplasie" trat ich den Heimweg an.

Tage später kam der Breif mit der Rechnung und der Diagnose:

PSA: 1,2ng/ml
Volumen: 26ml
Daignose: beginnende Prostatahyperplasie

Ich begann im Internet zu recherchieren...

to be continued 2011


50 und schon Prostatahyperplasie?

Mein Name ist Tom, wohne in Rheinland-Pfalz und habe immer gedacht ich bin der deutsche Durchschnittsmann. Glücklich verheiratet, eine erwachsene Tochter, 182cm klein, 85kg leicht, fest im Beruf verankert und bis zu meinem 45. Lebensjahr frei von Sorgen. Ok meine Füße sind mit Schuhgröße 46 nicht ganz dem Durchschnitt entsprechend aber dafür steht man fest auf dem Boden der Realitäten.

Warum schreibe ich diesen Blog? Er soll ungeschminkt meine Erfahrungen mit der Krebsfrüherkennung spiegeln und das Leben mit einer Prostatahyperblasie BPH darstellen. Es ist eine kritische Auseinandersetzung, soll aber Männern Mut machen sich für eine Früherkennung zu entscheiden und den Weg zu einem Urologen zu finden.






Aber der Reihe nach: