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Mittwoch, 26. Oktober 2016

2016 51. Lebensjahr, PSA 1,98ng/ml, Prostatavolumen 32ml

Zwischen 2013 und 2015 gab es keine nennenswerten Veränderungen. Der PSA Wert dümpelte zwischen 0,92 und 1,4ng/ml vor sich hin. Auch das Prostatavolumen hielt sich nahezu konstant.

An die jährlichen Früherkennungsuntersuchungen habe ich mich mittlerweile gewöhnt. Zu meinem Urologen gibt es ein Vertrauensverhältnis und ich fühle mich bei ihm in besten Händen.

Zur nächsten Früherkennung hatte ich mich bei ihm am 07. Januar 2016 angemeldet. Der Termin war aber von Nöten da ab dem 4. Quartal 2015 ich einen zunehmenden Druck auf Blase und Damm spürte. Auch hatte sich mittlerweile nach dem morgentlichen Aufstehen ein sehr starker Harndrang bemerkbar gemacht. Dieser Harndrang war so ausgeprägt und machte einen sofortigen Toilettengang nötig. Andernfalls wäre das Ganze in die Hose gegangen.

Am 07.01. war es dann also mal wieder so weit, nach dem Blutabzapfen für den PSA Wert kam der jährliche urologische Check dran, das obligatorische Abtasten von Penis, Hoden und Lymphdrüsen in den Leisten. Dann die große Hafenrundfahrt (also die digital rektale Untersuchung) in Seitenlage, die diesmal ausgewöhnlich lange dauerte. Ein Ultraschall von Nieren und Blase folgte. Bei Ultraschall der Prostata über den After verspürte ich diesmal einen sehr unangenehmen Druck und ein Gefühl, welches Spontan eine Erektion bei mir auslöste. Für Dr. W war das kein Problem, "Prima das funktioniert auch super", für mich war das hochgrad peinlich.

Dr. W. bat mich dann zur Besprechung des leider nicht ganz so tollen Befundes. Meine Prostata hatte innerhalb eines Jahres kräftig an Volumen gewonnen. Mittlerweile drückt sie auf die Blase und hebt den Blasenboden an. Das ist auch die Erklärung für das Druckgefühl und den so genannten "imperativen Harndrang".

Dr. W. hatte dann die Hiobsbotschaft für mein älter werden. Die Symptomatik wird sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verschlechtern. Ich werde wohl in den nächsten Jahren um eine Therapie in Form von Medikamenten und später um eine Operation nicht herum kommen. Die Prostata wächst in einem rasanten Tempo.

Dieses Mal bin ich noch mit pflanzlichen Medikamenten nach Hause gegangen. Diese Mischung aus Sabalfrucht und Kürbiskernen hat bisher den morgentlichen Harndrang gemildert. Das Druckgefühl bleibt.

Der PSA Wert ist auf 1,98ng/ml gestiegen. Mein Uro hält diesen Wert in Relation zu dem Prostatavolumen für normal.

2017 erfolgt die nächste Früherkennung. Falls sich bis dahin mein Wohlbefinden verschlechtert steht dann auch eine Uroflowmessung an. Bei dieser Messung pinkelt man(n) in einen speziellen Trichter der das Harnstrahlverhalten aufzeichnet. Je nach dessen Ausgang soll dann über eine medikamentöse Therapie in Form einer Kombination von 5 alpha Reduktase Hemmer und Alpha 1 Blocker entschieden werden. Eine Therapie mit Nebenwirkungen...

be continued 2017

Dienstag, 2. Februar 2016

Zwischenbemerkung

Die Früherkennung des Prostatakrebses, hauptsächlich in Verbindung mit dem PSA Wert, wird sehr kontrovers geführt. Es wäre wünschenwert wenn hierzu auch mehr Aufklärung in den Arztpraxen stattfinden könnte.

Ich habe mich 2010 nur zur Früherkennung entschlossen, da ich den Prostatakrebs bei meinem Vater mit all seinen hässlichen Facetten und Nebenwirkungen erleben musste. Weder der erste Urologe noch mein eigener Hausarzt hatten mich über die Auswirkungen des PSA Bluttest informiert. Was wäre passiert wenn der Wert nicht in einem normalen Referenzbereich sich bewegt hätte?

Alle Früherkennungen habe auch das Problem, dass sie evtl. Krankheiten zu Tage fördern die bei ihrer Entdeckung keinerlei Probleme bedeuten. Aber alleine die Diagnose hierzu und die Unsicherheit wie sich eine Krankheit entwickelt, kann unvorbereitet zu massiven Problemen führen.

Meine Prostatahyperplasie hatte bei ihrer Entdeckung keinerlei pathologische Probleme verursacht. Aber die Psyche leidet seither, da ich mit der Diagnose leben muss, mit der Gewissheit diese Krankheit wird sich weiterentwickeln.

Ich kann nur jedem empfehlen sich vor einer Früherkennung mit dem Thema zu beschäftigen und für sich zu entscheiden ob er mit dem Ergebnis leben kann.

Aber, Gott sei Dank gibt es auch noch positive Beispiele wie eine Aufklärung zu einer Früherkennung aussehen kann. Dies hatte ich in Jahr 2013 bei meinem neuen Urologen, Dr.W. erlebt.

to be continued in 2013....

Montag, 1. Februar 2016

2012 47. Lebensjahr, PSA 1,2ng/ml, Prostatavolumen ?

2012 begann im Januar für mich mit einem heftigen grippalen Infekt der mich veranlasste mal wieder bei meinem Hausarzt vorbeizuschauen. Es handelt sich dabei um eine internistische Gemeinschaftspraxis die bereits in 2. Generation geführt wird. Auch ich kannte bereits den Vater meines Arztes, sowie dieser meine gesamte Familie kannte. Seit Gedenken kennen wir nur die Praxis von Dr. F. und dessen Sohn, unserem Familienhausarzt!

Dr. F. schlug mir einen kompletten Check-Up vor. Man(n) würde ja schließlich nicht jünger werden und Risiken lauerten gerade in diesem Alter. Eingeschüchtert von meiner bisherigen "urologischen Karriere" fragte ich ihn nach dem PSA Wert und der Durchführung eines Bluttest. Dr. F. antworte mir er hätte mich sowie bei der Blutabnahme darauf angesprochen ob er eine Prostatakrebsfrüherkennung mitmachen sollte, mitsamt einer PSA Bestimmung. "Das wäre ja dann schon geklärt, machen Sie einen Termin am Empfang aus, wir sehen uns dann!".

Die Dame am Empfang hatte dann auch prompt einen Termin für den Check-Up für mich in 14 Tagen parat und überreichte mir ein rotes  Testbriefchen und eine runde Box. "Da kommt der Stuhl rein", sagte die Dame und tippte auf das rote Kuvert "und da das Pipi" und deutete dabei auf die runde Box. Mit dem überreichen der so genannten "Urobox" viel mir ein Stein vom Herzen. Ich durfte endlich daheim in aller Ruhe meine Urinprobe abgeben und musste nicht verzweifelt auf der Arzttoilette versuchen ein Tropfen aus meiner Harnröhre zu quetschen. Warum nicht immer so dachte ich mir?

Tage vor dem Check-Up war "die erste Stuhlprobe in das Testbriefchen einsammeln" angesagt. Leichter getan als gesagt wenn man über eine Toilettenschüssel verfügt die alles sogleich in einem Wasserloch entsorgt. An sowas hat keiner gedacht als man den "Tiefspüler" erfand, dachte ich mir als ich das Loch sorgsam mit Küchenpapier abdeckte. Das Geschäft war erledigt und das Einsammeln mit einem kleinen Schäufelchen einfach nur widerlich. Noch widerlicher war dann was sich danach abspielte. Die Toilette war von dem Küchenpapier total verstopft und es drohte die Überschwemmung im Bad. Letztendlich half nur noch der Einsatz eines "Pümpels", jene segensreiche Erfindung für solche Fälle.

Die nächsten beiden Probennahmen gestalteten sich problemloser, weniger Küchenpapier, weniger Ärger!

Der Tag des Check-Up stand an. An einem kalten Februarmorgen betrat ich die Praxis von Dr. F. Wie ein Drogendealer überreichte ich am Tresen meinen problemlos und frisch gezapften Urin sowie meine drei Stuhlproben. Dann ging es Schlag auf Schlag. Ins Labor, auf die Liege. Blut am Ohrläpchen gezapft, viel Blut aus der Armvene gezapft weiter zum EKG. Oberkörper frei gemacht, verkabelt geworden, EKG geschrieben, wieder angezogen ins Wartezimmer. Kurze Verschnaufpause! Dr.F. kam und rief mich auf ihm in sein Behandlungszimmer zu folgen. "Na dann wollen wir mal" sagte Dr. F. "nackisch machen, von oben bis unten"!. "Warum das? Ich sah ihn erschrocken an und das Herz rutschte mir instinktiv wieder in die noch vorhandene Hose. "Hautcheck, ich fange mit der Untersuchung der Haut an." meinte Dr. F.. So hatte ich mir das nicht vorgestellt, ich gehe zwar in die Sauna aber dort sind eben alle nackt. Ich zog mich komplett aus und hatte irgendwie ein Gefühl totaler Erniedrigung. Es sollte noch schlimmer kommen...

Dr. F. begann meine Kopfhaut zu untersuchen, fingerte in meinen Haaren herum, schaute in die Nase, in die Ohren, in den Mund und überall wo er was seltsames vermutete holte er eine Lupe und schaute dann noch einmal intensiver. Das Ganze hangelte sich vom Rücken zur Brust, unter den Armen, über den Bauch. An meinem Penis angelangt interessierte er sich für kleine weiße Pünktchen an meiner Eichel, dann ging es zum Hodensack bis zum Po. Zentimeter für Zentimeter schaute er sich in aller Seelenruhe meine Haut an während ich frierend vor Dr. F. stand. "Bitte hinlegen, jetzt machen wir Ultraschall". Zuerst war die Schildrüse dran, dann ging es zum Magen, der Aorta, den Nieren und der Blase. Von oben bis unten war ich mit dem klebrigen, kalten Ultraschallgel versaut. Dr. F. zog sich Einmalhandschuhe an und dann waren die bereits bekannten urlogischen Untersuchungen an der Reihe. Abtasten von Penis und Hoden. "Bitte aufstehen und etwas breitbeinig über die Liege beugen" meinte Dr. F. "Wozu denn das?" fragte ich ihn, "ich möchte die Prostata abtasten" meinte er, "das kenne ich aber bereits anders, eben im liegen" entgegnete ich ihm. Ok, schlimmer konnte es ja nicht mehr kommen. Also stand ich auf und beugte mich kopfüber und breitbeinig über die Untersuchungliege. Als Dr. F. seinen Finger einführte kam mir diesmal die "Hafenrundfahrt" eine gefühlte Ewigkeit vor.

Die Prozedur war fertig, ich durfte mich trocken legen und wieder anziehen. Einen Termin zum Besprechen der Ergebnisse sollte ich am Empfang vereinbaren. "Keinen Utraschall der Prostata?" fragte ich Dr. F. .Dazu wäre sein Gerät nicht in der Lage, hierzu müsste ich zu einem Urologen. Ich musste also diesmal auf die Volumenbestimmung verzichten, schade ich hätte doch gerne gewusst was Dr. F. zu sagen gehabt hätte.

Der Tag der Ergebnisbesprechung kam. Großes Blutbild, Stuhlprobe, Urin alles ohne Befund. EKG war unauffällig. Hautcheck ohne Auffälligkeiften. Der Utraschall der Schildrüse ergab eine kleine, unproblematische Zyste wie auch das Schallbild der Niere die bereits bekannte Zyste zu Tage brachte. Sein Tastbefund der Prostata beschrieb er als leicht vergrößert aber ohne Verhärtungen. Der PSA Wert lag bei seinem Testverfahren bei 1,2ng/ml. "Alles kein Problem" und empfahl mir eine Wiederholung des Check-Up in 5 Jahren.

Für dieses Jahr war es also geschafft. Ich fühlte mich kerngesund und so als hätte man gerade eine besondere Leistung vollbracht. Irgendwie ein Glücksgefühl stieg in mir hoch und wurde noch stärker als ich für das Ganze keinen Cent hatte zahlen müssen. Fast eine Stunde Untersuchung auf Kassenleistung ohne Zuzahlung.

Die Freude hielt aber leider nur wenige Monate, der Sommer kam, Fahrradtouren waren angesagt und zum ersten mal in meinem Leben spürte ich meine Prostata....

PSA: 1,2ng/ml
Volumen: ? ml

to be continued..


Sonntag, 31. Januar 2016

2011 46. Lebensjahr PSA: 1,28ng/ml, Prostatavolumen 28ml

Das Untersuchungsergebnis aus dem Jahr 2010 beschäftigt mich. Was bedeutet dies für mich und meine Zukunft. Ich suche Antworten im Internet und kann doch nicht alles für mich persönlich zuordnen. Fragen bleiben!

September 2011:

Wieder einen Termin bei Dr. Z. ausgemacht. Mit einer Vorahnung auf das was mich erwartet komme ich an einem schönen Septembermorgen in die Praxis von Dr. Z.. Die freundliche Empfangsdame drückt mir sofort einen Zettel in die Hand und meint "hier unterschreiben" sonst gibts keine Untersuchung. Es war die Einwilligung zur urologischen Komplettvorsorge die als individuelle Gesundheitsleistung privat abgerechnet werden. Ich erwiderte doch gerne vorher mit dem Arzt sprechen zu wollen, da ich eigentlich diesmal nicht das volle Programm über mich ergehen lassen wollte. Barsch meinte die Dame "unterschreiben, ansonsten könnte ich mir ja bei meinem Hausarzt die Untersuchung machen lassen".

Ich unterschrieb und bekam daraufhin gleich den Becher in die Hand gedückt mit dem Fingerzeig zur Toilette. "Ich weiß, nicht randvoll machen". Die Anmerkung konnte ich mir nicht verkneifen als ich in der Toilette verschwand. Mist, da waren auch noch beide Kabinen besetzt, also war warten angesagt. Aus beiden Kabinen kamen jeweils Männer weit über 70 mit fast randvoll gefüllten Urinbecher. Ich verschwand in der Kabine und da war es wieder mein Problem. Vor lauter Aufregung kam nicht einmal ein winziger Tropfen. Verdammte Sch... dachte ich und nahm den leeren Becher wieder mit zum Empfang. "Na dann halt nächstes Mal" schmunzelte die Empfangsdame und bat mich doch gleich in Ultraschallzimmer zu gehen.

Dort angekommen wartete schon eine Arzthelferin die mir gleich das Blut abnahm für die PSA Wert Bestimmung. Als sie fertig war meinte sie bestimmend ich möge mich doch gleich unten frei machen, der Arzt käme gleich. Dieser Aufforderung kam ich nicht nach. Ich hatte keine Lust mit entblößten Unterleib auf einer Liege liegend auf einen Arzt zu warten der sich gleich blicken lassen wollte. Als hätte die Arzthelferin es geahnt kam sie auch prompt noch einmal in das Ultraschallzimmer um ja zu kontrollieren ob da unten alles frei sei. Ich erklärte der Dame, dass ich hier nicht frieren wollte und lieber warte bis der Arzt käme.

Dr. Z. kam dann nach 10 Minunten und war doch ziemlich ungehalten warum ich noch so dasitzen täte. Ultraschall könne er ja schließlich nicht durch die Hose machen. Eigentlich wollte ich die Ergebnisse von vorigem Jahr mit ihm noch einmal besprechen und das weitere Vorgehen abstimmen. "Ich habe nicht die Zeit mit ihnen Stundelang Gespräche zu führen, ich werde für die Untersuchungen bezahlt" meinte Dr.Z. barsch. Was dann folgte war die Abfolge von 2010. Abtasten Penis, Hoden, Ultraschall Hoden , Blase, Nieren, eine große "Hafenrundfahrt" und der rektale Ultraschall meiner Prostata. Bei all den Untersuchungen kam kein Kommentar von Dr. Z..

Ich durfte mich wieder anziehen und Dr. Z. in sein Besprechungzimmer folgen. Es wäre alles in Ordnung, meine Prostata wäre leicht gewachsen und hat jetzt ein Volumen von 28ml erreicht. Solange ich keine Beschwerden hätte könnte er da auch nix machen. Dann kam er noch auf meine Vorhaut zu sprechen, die doch zu lang wäre und mit dem Alter würde die Haut ja spröde werden und dann wäre ja Tür und Tor für Warzen und Entzündungen offen, ich sollte mal über eine Beschneidung nachdenken die er ja Ambulant durchführen könnte. Achja und vielleicht hätte ich ja mal über eine Vasektomie nachgedacht, in meinem Alter wäre doch die Familienplanung bereits abgeschlossen und da könnte doch so eine Vasektomie in Verhütungfragen bares Geld sparen. Ich sollte mal mit meiner Frau darüber sprechen.

Ich war  einfach nur perplex, eigentlich wollte ich ja nur eine Krebsfrüherkennung durchführen. Nach Dr. Z. hätte ich mich in Kürze auf dessen OP Tisch befunden um fragwürdige, aber für Dr.Z. umsatzträchtige Operationen an mir vornehmen zu lassen.

Die Tage vergingen, Post kam mit der Rechnung von Dr. Z. und den Untersuchungsergebnissen.

PSA: 1,28 ng/ml
Volumen: 28ml
Diagnose: zunehmende benigne Prostatahyperplasie

Es war mein letzter Besuch bei Dr. Z....

to be continued

2010 mein 45. Lebensjahr, PSA 1,2ng/ml, Prostatavolumen 26ml

Durch den Prostatakrebs meines Vaters, der mit 60 Jahren daran erkrankte und dem die Prostata mit all den Nebenwirkungen entfernt wurde (radikale Prostataektomie) entschließe ich mich einen Termin bei einem Urologen auszumachen. Gesagt, getan hatte ich einen Termin bei Dr. Z innerhalb von 3 Wochen erhalten.

Im September 2010 war es dann soweit, mit zittrigen Knien betrat ich also die Praxis von Dr. Z. Am Empfang fragte die Dame nach meinem Begehren und ich antworte leise Prostatavorsorge. Ähnlich wie in dem Werbespot mit den Kondomen im Supermarkt wiederholte die Empfangsdame laut und unmissverständlich für jeden in der Praxis zu hören, "aha zur Prostatakrebsfrüherkennung".  OK, ich hatte schon gelernt, Vorsorge gibt es nicht, Krebs kann man ja nicht akitv vorbeugen, man nennt das Ganze daher Früherkennung.

Nach feststellen der Personalien hatte mir die freundliche Dame ein Becherchen in die Hand gedrückt, zeigt mit dem Finger auf die WC Tür, "da hinein und bitte nicht randvoll machen".  Ich Verstand, die wollen Urin von mir. Also betrat ich das WC in dem zwei Kabinen nebeneinander waren und ging in die eine leere Kabine hinein. Hosen auf, die Männlichkeit in die Hand genommen und gewartet. Auf der anderen Seite der Kabine plätscherte es unüberhörbar in die Schüssel und ich stand. Es tat sich nichts, mein Klonachbar wechselte, es plätscherte wieder und ich stand immer noch. Es kam einfach nichts, ich war total verkrampft und konnte noch nicht mal ein winziges Tröpfchen in das Becherechen abgeben.

Ich gab auf und ging mit leerem Becher wieder zur freundlichen Damen an den Empfang und versuchte mit hochrotem Kopf mit einem Späßchen die Sache zu überspielen. "Leider das Gegenteil randvoll"... Die Dame zeigte Verständnis und bat mich im Wartezimmer Platz zu nehmen. Dort saß ich dann mitten unter lauter Männer, die alle schon das Rentenalter weit überschritten hatten. Ich hebte den Altersdurchschnitt also signifikant.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte die freundliche Dame meinen Namen aufgerufen, "Herr B. bitte in Zimmer 3".

In Zimmer 3 saß er nun, Dr. Z. Anfangs 60, graue Haare und bat mich doch vor ihm Platz zu nehmen. "Aha, sie sind also gekommen um eine Prostatafrüherkennung zu machen, warum haben sie sich dafür entschlossen?" wollte Dr. Z. wissen. Ich erzählte ihm von meinem Vater, dessen Leiden und berichtete ihm schon mal davon gehört zu haben, dass ein höheres Krebsrisiko bestehen würde wenn in der Familie Vater oder Bruder daran bereits erkrankte. Dr. Z. kruschelte eine Schautafel hervor auf dem die männlichen Geschlechtsorgane sich darauf befanden und erklärte mir die Zusammenhänge und die Funktion der Prostata.

Nach der kurzen Erklärung hielt er mir einen Zettel mit allerhand urologischen Untersuchungen vor die Augen und meinte, hier unterschreiben, kostet 115,00 Euro. Völlig überrumpelt unterschrieb ich den Zettel und willigte damit, ohne zu wissen was da auf mich zukam, den sogenannten IGEL, individuellen Gesundheitsleistungen, für Kassenpatentien zu. Danch folgten sehr persönliche Fragen zu Strahlverhalten beim Pinkeln, Anzahl nächtlicher Toilettengänge und dem Vorhandensein morgentlicher Erektionen.

Dr. Z. bat mich in einen Nebenraum und forderte mich auf, "unten freimachen und auf die Liege legen". Das war der Moment an dem mir das zweite mal  das Herz in die Hose rutschte. Zögerlich zog ich meine Schuhe und meine Hose aus und wollte mich auf die Liege legen. Dr. Z. schaute mich an, "Unterhose natürlich auch! Am Telefon und durch die Hose keine Diagnose!" Mir war jetzt schon kalt, ich zog meine Unterhose aus und schaute beschämt an mir herunter. 10cm Mannespracht war auf mickrige 3cm gesschrumpft, der Hodensack nicht mehr zu sehen. Ich wußte plötzlich von der Bedeutung des Spruches "den Schwanz einziehen". Ich legte mich nackt und bloß auf die Liege.

Zuerst nahm mir Dr. Z. Blut ab. "für den PSA Wert" meinte er. Danach nahm er meinen Penis in die HAnd, tastete von oben nach unten den Schaft ab, zog meine Vorhat zurück, spreitzte die Harnröhrenöffnung und begutachtete meine Eichel. Danch waren die Hoden an der Reihe, jeden für sich ließ er sie mehrfach durch seine Finger gleiten. Danch nahm er das Gleitmittel für den Ultraschallkopf und strich die kalte Masse auf meinen Hodensack, oberhalb des Penises und auf meinen kompletten Bauch. Mit dem Ultraschallknopf drückte er dann fest in meinen Hodensack und strich dann über jeden Hoden. "Glückwunsch" meinte Dr. Z. "Hodenvolumen über dem Durchschnitt" meinte Dr.Z. dem konnte ich nur ein "Aha" erwidern. Danach war ein Ultraschall der Blase über die Bauchdecke dran. Mehrfach drückte er den Ultraschallknopf in die Bauchdecke. Kommentarlos kam er dann zum Utraschall der Nieren. "Alles soweit o.k., nur eine kleine Zyste auf der Niere, kein Problem" murmelte Dr.Z.

Ich mußte mich auf die Seite drehen. Im drehen sah ich wie Dr. Z. einen Fingerling über einen Finger streifte und mit Gleitgel einschmierte. "Beine anziehen und locker bleiben, jetzt gehts zur Hafenrudfahrt" sagte Dr.Z. und lachte dabei. Ich wiederholte fragend "Hafenrundfahrt?". Noch ehe das Wort ausgesprochen war hatte ich den Finger von Dr. Z. in meinem Po. mehrmals drehte er seinen Finger in meinem Hintern hin und her, schob ihn dabei von oben nach unten und drückte dabei auf irgendetwas. "Wenns drückt ist es die Prostata" meinte Dr. Z. Nach knapp einer halben Minute war der Finger wieder draußen. "Locker liegenbleiben" meinte Dr. Z. und rammte mir dann den dicken Ultraschallkopf in meinen bis dahin jungfräulichen Hintern. Die Prozedur war unangenehm. Das Ding erschien mir einfach für meinen zierlichen Hintern zu dick. Er bewegte den Schallkopf ein Paar mal hin und her und murmelte etwas vor sich. Dann bat er mich auf den Monitor des Ultraschallgerätes zu schauen, ich hatte immer noch den Schallkopf im Hintern.

"Das ist Ihre Prostata, und zeigt auf ein graues kastanienförmiges Gebilde. Soweit alles in Ordnung, nur das Volumen ist für Ihr Alter zu hoch, 26ml, wenn Ihre Prostata weiter wächst steuern Sie im Alter auf ein Problem zu. Sie haben eine beginnende Prostatahyperplasie!"

Ich durfte das ganze klebrige Ultraschallzeugs abwischen, mich anziehen und wurde an Dr. Z. Schreibtisch gebeten. "Sie bekommen von mir einen Bericht per Post, darauf sind der  PSA Wert und die weiteren Ergebnisse zu entnehmen. Dort steht auch wann Sie wieder kommen sollten. Normalerweise wieder in einem Jahr."

Mein erster Kontakt zu einem Urologen ging zu Ende. Mit der Diagnose "beginnende Prostatahyperplasie" trat ich den Heimweg an.

Tage später kam der Breif mit der Rechnung und der Diagnose:

PSA: 1,2ng/ml
Volumen: 26ml
Daignose: beginnende Prostatahyperplasie

Ich begann im Internet zu recherchieren...

to be continued 2011


50 und schon Prostatahyperplasie?

Mein Name ist Tom, wohne in Rheinland-Pfalz und habe immer gedacht ich bin der deutsche Durchschnittsmann. Glücklich verheiratet, eine erwachsene Tochter, 182cm klein, 85kg leicht, fest im Beruf verankert und bis zu meinem 45. Lebensjahr frei von Sorgen. Ok meine Füße sind mit Schuhgröße 46 nicht ganz dem Durchschnitt entsprechend aber dafür steht man fest auf dem Boden der Realitäten.

Warum schreibe ich diesen Blog? Er soll ungeschminkt meine Erfahrungen mit der Krebsfrüherkennung spiegeln und das Leben mit einer Prostatahyperblasie BPH darstellen. Es ist eine kritische Auseinandersetzung, soll aber Männern Mut machen sich für eine Früherkennung zu entscheiden und den Weg zu einem Urologen zu finden.






Aber der Reihe nach: